„Verändert die Finanzmarktkrise die Internationalen Beziehungen?“, lautete
die Fragestellung bei der letzten Diskussion der Veranstaltungsreihe
„Liberale Forum“. Im Feudenheimer Traditionsgasthof „Zum Ochsen“,
referierte Professor Dr. Berthold Meyer von der Hessischen Stiftung
Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) brisante Szenarien.
Durch die aktuelle, heftigste Banken- und Finanzmarktkrise der letzten
Jahrzehnte wird bereits jetzt sichtbar, dass die Verwerfungen nicht auf die
Finanzmärkte beschränkt bleiben, sondern auch die reale Wirtschaft in
Mitleidenschaft ziehen, führte Prof. Dr. Bertold Meyer aus. Besonders hart
treffe dies Schwellen- und Entwicklungsländer, die sich in den letzten
Jahren in die Weltwirtschaft
integriert haben und so einen beachtlichen Wohlstandzuwachs realisieren
konnten, so der Experte weiter.
Vier Szenarien zur Reaktion der Welt auf
die Finanzmarktkrise
Diskutiert wurde in der gut besuchten Runde, welche Auswirkungen die Krise
und ihre Folgen für die internationalen Beziehungen haben könnte. Der
hessische Friedensforscher Prof. Dr. Berthold Meyer von der Hessischen
Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) entwarf hierzu vier
Szenarien. Von nahezu vollständiger staatlicher Kontrolle der individuellen
Finanzmärkte bis zur Vision, dass eine Weltkonferenz im Ergebnis
allgemeingültige Regeln für die
Finanzbranche aufstellt, reichten die Szenarien.
Infolgedessen wurde lebhaft und teils kontrovers diskutiert. Einig war man
sich, dass die Finanzmarktkrise in jedem Fall die internationalen
Beziehungen verändern wird. In welche Richtung jedoch, dazu wagte auch
Professor Dr. Berthold
Meyer keine Prognose abzugeben. Er drückte jedoch seine Hoffnung aus, dass
auch die Dritte-Welt und Schwellenländer durch zukünftiges
verantwortungsbewusstes Handeln aller Beteiligter an einem Aufschwung
partizipieren werden.
Die Veranstaltungsreihe Liberales Forum diskutiert jeden Monat ein aktuelles Thema.