Feudenheimer Au: Zur Bundesgartenschau-Bewerbung kommt Bewegung in die Positionen der Parteien / SPD lädt zum „konstruktiven Miteinander“ ein
© Mannheimer Morgen, Dienstag, 15.01.2013
Kommt es für die Bundesgartenschau-Bewerbung Mannheims zu einem Kompromiss, den eine stabile Mehrheit im Gemeinderat tragen kann? Für eine erfolgreiche Bewerbung wäre dies eine notwendige Voraussetzung. Immerhin scheint dieser Tage Bewegung in die Positionen der Ratsfraktionen zu kommen.
Während die Freien Wähler mit einem ganz neuen Vorschlag in die Debatte gehen (Bericht und Kommentar auf dieser Seite), hat die CDU-Fraktion nach einer Klausurtagung am Wochenende ein Positionspapier zur Buga erarbeitet, das sie am Donnerstag der Öffentlichkeit vorstellen will. Fraktionschef Carsten Südmersen: „Der bisherige Kompromissvorschlag ist ein Schritt in die richtige Richtung“, der durch die Intervention der Christdemokraten zustande gekommen sei. Die CDU, die sich bereits seit Herbst 2011 dafür stark macht, eine Bundesgartenschau nach Mannheim zu holen, sieht aber vor allem die Verkehrsprobleme noch nicht gelöst: Die Straße Am Aubuckel könne nicht bleiben, wie sie ist, aber auch nicht einfach aufgehoben werden.
Der seit einiger Zeit diskutierte Neubau einer Ersatzstraße durch die Kleingärten am Rande der Au kommt aber für die Grünen „nicht in Frage“, wie Stadtrat und Landtagsabgeordneter Wolfgang Raufelder betonte. Die drei Kleingartenvereine Käfertal-Aubuckel, Gartenfreunde Au und Wilde Au haben hier zusammen mehr als 320 Kleingärten. Im südlichen Teil des Landschaftsschutzgebiets würde das Areal der Schützengesellschaft Feudenheim durchschnitten, möglicherweise würde auch die angrenzende Anlage des Kleingartenvereins Feudenheim tangiert. Die Grünen haben außerdem erhebliche Bedenken, was die Ökologie des Landschaftsschutzgebiets angeht.
„Je weniger Au, desto besser“ – so bringt es Fraktionsvorsitzender Volker Beisel für die FDP auf den Punkt. Alle Einrichtungen für die Buga mit Ausnahme des geplanten Sees müssten nach der Blumen-Leistungsschau aber wieder zurückgebaut werden. SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Eisenhauer will die kniffligen Buga-Punkte jetzt mit einer positiven Grundhaltung angehen. „Die Kritiker sollen ihre Einwände formulieren, dann sehen wir, was der Gutachter dazu sagt“, lädt Eisenhauer zum konstruktiven Miteinander ein.
Mit den Kleingärtnern sucht der SPD-Chef jetzt ebenfalls das Gespräch: „Wir sind fest überzeugt, dass uns die Buga in der Entwicklung der Stadt und des Grünzugs weiterbringt“, wirbt er für das Konzept der sommerlangen Blumenschau, die den Kleingärtnern in der Au „positive Veränderungen“, so Eisenhauer, bringen werde. lang