Schau ins Land in Neuostheim?

FDP: City-Airport für Bundesgartenschau 2023 keine Alternative

Die Bundesgartenschau (BUGA) im Jahr 2023 ist in Mannheim vorstellbar. Zumindest auf diesen gemeinsamen Nenner können sich die Fraktionen verständigen. Der von der Mannheimer Liste (ML) jetzt eingebrachte Alternativvorschlag, die BUGA auf dem City-Airport in Neuostheim zu planen, lehnt die FDP-Fraktion jedoch ab. Eine vorschnelle Aufgabe des Flughafens hätte unkalkulierbare negative wirtschaftliche Auswirkungen, denn ansässige Unternehmen der Region sind auf den City-Airport angewiesen. Außerdem wäre bei dem ML-Vorschlag die Entwicklung der ehemaligen Spinelli-Kaserne auf Eis gelegt. Für die FDP hat die Herstellung einer Frischluftschneise im Bereich der Spinelli-Kaserne jedoch Priorität.

Eine Bundesgartenschau auf dem City-Airport? www.carmanah.de / Jürgen Kendzior
Eine Bundesgartenschau auf dem City-Airport?
www.carmanah.de / Jürgen Kendzior

Am City-Airport Mannheim findet seit Ende 2011 kein Linienflugverkehr mehr statt, allerdings nutzen Mannheimer und regionale Unternehmen den Flughafen intensiv für ihren Werkverkehr und Charterflüge. „Wieso die ML plötzlich eine Schließung über die Köpfe der ansässigen Wirtschaftsunternehmen hinweg ins Gespräch bringt und dort die BUGA vorschlägt, ist unverständlich. Hier sägt die ML – ohne Not – an wichtigen Pfeilern unserer Wirtschaft“, betont die wirtschaftspolitische Sprecherin und Bundestagsabgeordnete Dr. Birgit Reinemund. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Mannheim und somit die Sicherung von Arbeitsplätzen hänge auch von einer leistungsfähigen und guten Infrastruktur der Stadt ab.

Keine BUGA um jeden Preis – Ziel ist die Renaturierung von Spinelli

Die vorliegenden BUGA-Pläne, die sich zum Teil auf das Gelände der Spinelli-Kaserne und zu einem geringeren Teil auch auf die Feudenheimer Au beziehen, dienen vor allem der Entwicklung der ehemaligen Militärfläche. Für die FDP ergibt eine BUGA nur Sinn in Verbindung mit einer Konversionsfläche. „Wir wollen keine BUGA um jeden Preis und irgendwo in der Stadt. Sondern wir wollen die BUGA dazu nutzen, um eine Militärfläche zu renaturieren und um damit klimatische und strukturelle Verbesserungen für die gesamte Stadt zu erzielen“, erklärt Dr. Elke Wormer.

Für die aktuelle Kontroverse um die Feudenheimer Au gilt für die Liberalen: so wenig Au wie möglich, aber so viel wie nötig, um die BUGA interessant und erfolgreich zu machen. Der größere Teil der BUGA soll auf der Spinelli-Kaserne umgesetzt werden. „Mit einer Bundesgartenschau könnten wir dort die dringend benötigte Frischluftschneise vom Luisenpark bis zum Käfertaler Wald herstellen und das Gebiet insgesamt entwickeln. Denn auch das restliche Spinelli-Gelände, welches nicht für die BUGA in Betracht kommt, soll zu einem Spinelli-Landschaftspark aufgewertet werden“, betont die Konversionsexpertin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Elke Wormer. Der Kompromissvorschlag der ML sei deshalb keine wirkliche Alternative, da für die Entwicklung der Frischluftschneise auf dem Spinelli-Gelände dann zusätzlich Geld investiert werden müsste. Man wolle lieber intensiv über die vorliegende BUGA-Konzeption diskutieren und die noch offenen Fragen, wie zum Beispiel die Verkehrsführung, klären.