Politik: Parteien streiten über Alkohol in der Öffentlichkeit
Sind Alkoholverbote auf öffentlichen Plätzen der richtige Weg zur Vermeidung von Trinkgelagen? Bei den Parteien in Mannheim gehen die Meinungen darüber auseinander. Die CDU-Gemeinderatsfraktion würde eine solche Regelung begrüßen. Die Jungen Liberalen (JuLi) dagegen bewerten sie als „Frechheit gegenüber erwachsenen Bürgern“.
Das Staatsministerium in Stuttgart hatte kürzlich angekündigt, eine Arbeitsgruppe zum Problem öffentlicher Trinkgelage einzurichten. Die soll nicht nur Beispiele gelungener Alkoholprävention sammeln, sondern auch Möglichkeiten für zeitlich und örtlich befristete Alkoholverbote erörtern. Die Stadt Mannheim hatte daraufhin erklärt, sie wolle prüfen, ob sie sich für ein Modellprojekt zum Alkoholverbot bewirbt.
„Wir unterstützen ausdrücklich die Forderung nach Alkoholverboten auf bestimmten Plätzen“, betont CDU-Stadtrat Steffen Ratzel. In Mannheim komme es vor dem Stadthaus und auf dem Bahnhofsvorplatz in Verbindung mit Alkohol häufig zu Pöbeleien oder Straftaten. Die JuLis dagegen erteilen einem Verbot eine klare Absage: „Es kann nicht sein, dass man in die Freiheit der Bürger massiv eingreift, nur weil das Land wieder bei der Polizei spart“, schimpft Kreisvorsitzender Emanuel Kollmann. Anstatt neue Verbote zu erlassen, sollten die Behörden bestehende Regeln wie den Platzverweis durchsetzen. mei
© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 31.01.2013