Neckarstadt: Kampf gegen Raser auf der Mittelstraße geht weiter / Vor-Ort-Termin mit Betroffenen / Parteien wollen das Anliegen unterstützen
Von unserer Mitarbeiterin Sylvia Osthues / © Mannheimer Morgen, Mittwoch, 24.07.2013
Die Geschwindigkeit auf der Mittelstraße soll durchgehend auf Tempo 30 pro Stunde begrenzt werden, fordern die Eltern von Schul- und Kindergartenkindern. Auch andere Anwohner und Geschäftsleute wollen, dass die Autos auf dieser Straße langsamer fahren. Marco Brenneisen vom Elternbeirat der Neckarschule erklärte, eigentlich gelte bereits Tempo 30 ab der Neckarschule bis zum Ende der Straße. Doch die Autofahrer führen viel schneller. Nun haben sie Unterschriften gesammelt, um eine Verkehrsberuhigung zu erreichen.
Eine weitere Ampel
Erst vor wenigen Wochen ist ein neunjähriges Mädchen auf seinem Fahrrad von einem Auto angefahren worden. Schon seit vielen Jahren bereiten die Verkehrsverhältnisse auf der Mittelstraße den Eltern und Anliegern Sorgen. 665 Unterschriften überreichte Marco Brenneisen deshalb jetzt an FDP-Stadtrat Volker Beisel. In dem Bürgerantrag forderte Brenneisen im Namen der Eltern von Schülern und Kindergartenkindern sowie von Anwohner und Geschäftsleuten: „Tempo 30 auf der Mittelstraße auch im vorderen Bereich von der Kreuzung Waldhofstraße bis zur Neckarschule.“ Bisher handelt es sich zwar von der Neckarschule an bis zum Ende der Straße um eine Tempo-30-Zone – an diese Geschwindigkeit halte sich aber kaum ein Autofahrer, klagte Brenneisen bei Beisel. Obwohl sich dort in direkter Nachbarschaft zur Neckarschule noch zwei weitere Schulen und mehrere Kindergärten befinden. Damit die Autofahrer auch ganz sicher sehen, dass sie nicht so schnell fahren dürfen, seien außerdem Schilder an den Seitenstraßen erforderlich. „Denn“, so Brenneisen, „das einzige 30er-Schild an der Neckarschule, das wird ignoriert oder auch schlicht übersehen“.
Darüber hinaus sollte im Bereich der Bürgermeister-Fuchs-Straße eine weitere Ampel aufgestellt werden, heißt es in dem Antrag. Mütter schilderten die täglichen Schwierigkeiten beim Überqueren der Straße mit ihren Kindern. „Besonders abends ab 18 Uhr geht der Run los, als wäre es eine Schnellstraße“, sagte Yvonne Doncev. „Eine Geschwindigkeitsbegrenzung würde nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sondern auch für eine höhere Aufenthaltsqualität und weniger Lärm“, glaubte Anwohnerin Martina Stöbe.
Auch Grüne und SPD unterstützen die Anliegen der Eltern.
Quartiermanager Gabriel Höfle betonte, seit vielen Jahren schon hätten Stadtteilakteure und auch der Bezirksbeirat immer wieder Tempo 30 auf der Mittelstraße angeregt. Doch das sei stets abgelehnt worden. Kernproblem seien die Verkehrsbetriebe RNV und die Stadtbahn. „Egal wie jetzt diese Bürgerinitiative ausgeht, damit ist die Sache definitiv nicht zu Ende“, signalisierte er.