FDP-Fraktion kritisiert Grünen-Landtagsabgeordneten für mangelnden Einsatz
Die Musikhochschule Mannheim steht womöglich vor den größten Kürzungen ihrer Geschichte. Die Stuttgarter Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) will inzwischen sogar 540 Studienplätze in Mannheim streichen. Die Bereiche Klassik und Schulmusik stünden damit in der Quadratestadt vor dem Aus. Angesichts dieser massiven Kürzungsorgie klingen die Äußerungen des grünen Landtagsabgeordneten Wolfgang Raufelder wie Hohn. Im Mannheimer Morgen vom 22. August rät Raufelder zu „Ruhe und Gelassenheit“ und spricht von einem ersten Rahmenvorschlag, der im „weiteren Dialogverfahren konkretisiert werden müsse.“ Die FDP-Fraktion kritisiert die Äußerungen und fordert vom lokalen Abgeordneten mehr Einsatz für seine Heimatstadt.
Raufelder scheut Verantwortung
„Offensichtlich scheut Herr Raufelder die Verantwortung. Es ist seine eigene grüne Wissenschaftsministerin, die die Musikhochschule Mannheim nahezu komplett zusammenstreichen will. Ruhe und Gelassenheit ist das Letzte, was ich Mannheim und den vielen betroffenen Studentinnen und Studenten jetzt raten würde. Schließlich hat die Wissenschaftsministerin nach einem ersten Kürzungsvorschlag bereits ein zweites, verschärftes Kürzungsprogramm vorgelegt. Von Dialogbereitschaft zeugt dieses Vorgehen nicht“, betont die Mannheimer Bundestagsabgeordnete und Stadträtin Dr. Birgit Reinemund.
Kein Ausspielen von Popmusik gegen Klassik
Die Stärkung der Popakademie und die geplante Zusammenlegung mit der Musikhochschule werden von der FDP begrüßt. Allerdings warnen die Liberalen vehement vor einem Ausspielen von Popmusik gegen Klassik. „Es ist für uns inakzeptabel, wenn im Gegenzug die Bereiche Klassik und Schulmusik radikal gekürzt werden. Vor allem im Bereich der Musiklehrerausbildung hat Mannheim einen exzellenten Ruf zu verlieren. Diese wertvolle Ausbildung darf nicht einfach geopfert werden. Außerdem werden die Kürzungen auch nicht ohne Auswirkungen auf die städtische Musikschule bleiben. Ebenso wie zahlreiche Musikvereine, arbeitet die städtische Musikschule mit der Musikhochschule eng zusammen“, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und kulturpolitische Sprecherin Dr. Elke Wormer. Ebenso ungeeignet sei der Vorschlag von Raufelder, die Musiklehrerausbildung nur auf den Bereich Pop/Jazz zu konzentrieren. Notwendig sei eine Ausbildung im Bereich der Schulmusik.
FDP-Fraktion unterschreibt ONLINE-Petition
Die FDP-Fraktion ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich an der ONLINE-Petition der Musikhochschule zu beteiligen. „Anstatt ruhig und gelassen die Kürzungsorgie einfach hinzunehmen, sollten alle Mannheimer der grünen Landesministerin ein deutliches Signal setzen. Herr Raufelder erkennt dann vielleicht auch noch, wie ernst es um die Zukunft der Musikschule bestellt ist“, kommentiert Dr. Birgit Reinemund MdB. Den Link zur ONLINE-Petition der Musikhochschule finden Sie hier: http://www.muho-mannheim.de/
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