Altlastenfrage bisher völlig unbeantwortet
Jahrzehntelang wurden die heutigen Konversionsflächen in Mannheim militärisch genutzt. Erfahrungsgemäß befinden sich nach dem Abzug der Streitkräfte meist gefährliche Altlasten im Boden, wie ausdünstende Öle oder giftige Schwermetalle. Bisher ist das Ausmaß der Altlasten auf Spinelli unklar. Im Falle gefährlicher Schadstoffe könnte eine umfassende und langwierige Bodensanierung notwendig werden, die mitunter Jahre andauert und damit die Planungszeit für die BUGA grundsätzlich infrage stellt.
Spielplätze brauchen höchste Reinheitsstufe
Die Liberalen haben deswegen einen umfassenden Fragenkatalog an die Verwaltung gerichtet und wollen, unabhängig vom Ausgang des Bürgerentscheids, rasch Klarheit über die Bodenverunreinigungen. „Wir haben uns diesbezüglich kürzlich umfassend beraten lassen. Sobald eine Einrichtung für Kinder, wie z.B. ein Spielplatz, auf dem Gelände errichtet werden soll, muss der Boden die höchste Reinheitsstufe vorweisen“, so der FDP-Fraktionschef Volker Beisel. In diesem Fall könne man bei starker Verunreinigung von einem kompletten Bodenaustausch ausgehen.
Verwaltung muss Altlasten-Gutachten vorlegen
Nach jahrzehntelanger Nutzung durch das Militär sei auf Spinelli höchstwahrscheinlich mit erheblichen Verunreinigungen zu rechnen. „Die Verwaltung muss unabhängig vom Ausgang des Bürgerentscheids zeitnah über die Schadstoffbelastung auf Spinelli informieren.Wir brauchen rasch Klarheit darüber, was alles an Gift im Boden steckt“, betont die FDP-Bundestagsabgeordnete und Stadträtin Dr. Birgit Reinemund.
Die Altlasten auf Spinelli müssen auf einer Karte detailliert erfasst und nach Gefährdungsgrad gelistet werden. Sprengstoffe und ausdünstende Öle gehören dabei zu den höchsten Gefährdungsklassen. Hinzu kommt eine Analyse inwieweit das Grundwasser gefährdet ist und wie flach bzw. tief die Altlastenverunreinigung in den Boden reicht. Erst wenn die Studie zu den Altlasten vorliege, könne die zeitliche Planung für eine BUGA bzw. die Realisierung des Grünzugs Nordost ohne BUGA realistisch eingeschätzt werden.
Nein beim Bürgerentscheid
Die Liberalen werben dafür, beim Bürgerentscheid am 22. September mit NEIN zu stimmen. Der Grünzug Nordost kann auch ohne BUGA umgesetzt werden. Die Stadt soll nach Ansicht der FDP stattdessen den Sanierungsstau und die Infrastruktur in den Fokus nehmen.
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