Die FDP fordert eine umfassende Sanierung des Suezkanals. Wie berichtet ist die Unterführung zwischen der Bismarckstraße und dem Lindenhofplatz (Tunnelstraße) seit Montag wegen des Baus des Bahnsteigs F für dreieinhalb Jahre für Pkw gesperrt. Im Rahmen dieser Baumaßnahme erneuert die Deutsche Bahn AG auch einen Teil der Gleisunterführung. „Der überwiegende Teil des Tunnels soll dagegen laut Aussage der Verwaltung erst mittel- bis langfristig angegangen werden“, erfuhren die Freidemokraten von der Stadtverwaltung.
In einer Mitteilung kritisiert die FDP die Position der Stadt und fordert stärkere Anstrengungen für eine zeitnahe umfassende Sanierung der Tunnelstraße. Die Stadt müsse umgehend Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG aufnehmen.
„Der Suezkanal ist ein Schandfleck. Wenn nach mehr als drei Jahren Vollsperrung der Tunnel wieder geöffnet wird und in weiten Teilen genauso aussieht wie jetzt, dann sind die Bürgerinnen und Bürger zu Recht irritiert“, so FDP-Fraktionschef Volker Beisel. Die Verwaltung müsse dringend mit der Deutschen Bahn AG als Eigentümerin Kontakt aufnehmen und die Zeit der Vollsperrung für eine grundlegende Sanierung nutzen. Einen entsprechenden FDP-Antrag habe die Verwaltung aber zurückgewiesen. Auch für kurzfristige Aufwertungsmaßnahmen seien keine Mittel vorhanden.
„Zweispuriger Ausbau nötig“
Neben einer Sanierung setzt sich die FDP-Fraktion auch für eine Verbreiterung des Tunnels ein und verweist auf das neu entstehende Glückstein-Quartier. „Mit einem zweispurigen Ausbau des Tunnels lässt sich das absehbare zusätzliche Verkehrsaufkommen besser auffangen, stellt Stadträtin Birgit Reinemund fest. Es mache keinen Sinn, ein attraktives neues Stadtquartier zu bewerben ohne eine bessere Anbindung an die Innenstadt für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Der Suezkanal sei ein wichtiger Baustein dazu.
Auch wenn der überwiegende Teil des Tunnels im Eigentum der Deutschen Bahn AG ist, setzt sich die FDP-Fraktion für ein rasches Bekenntnis des Gemeinderats und der Stadtspitze zur umfassenden Sanierung ein. „Es ist nicht vermittelbar, wenn mit Verweis auf die Eigentumsverhältnisse der Suezkanal genauso dunkel und schäbig aussieht, wie jetzt“, ergänzt Birgit Sandner-Schmitt. jan
© Mannheimer Morgen, Mittwoch, 03.09.2014